Der Pokalturniersieg – ein noch unerreichtes Ziel
Einlaufen, Kraftübungen, ein Match Alt gegen Jung und zwei Runden auslaufen – dies war kurz zusammengefasst das erste Training von Ralph Heeb mit dem Drittligisten FC Rebstein. Dann hier und dort ein Gespräch, immer mit einem Lachen auf dem Gesicht. «Ich plangerte diesem Tag extrem entgegen. Ich fühle mich sehr gut aufgenommen und bin gut gestartet», so Heeb. Der Verein sei sehr familiär und pflege eine tolle Philosophie: «Bereits bei der Präsentation spürte ich die spezielle Aura: Man läuft rein und freut sich, dass man hier ist.» Das erste Training sei unter dem Motto «Spass» gestanden: «Da sich aber alle mit einem enormen Willen eingesetzt haben, war es trotzdem streng.» Das Duell Alt gegen Jung machte schliesslich allen Spass – der Verlierer zahlte später dem Sieger im Klubhaus-Restaurant eine Runde – wohl ein Getränk aus dem im Dorf ansässigen Brauhaus.
Luka Dursun als bisher einziger Neuzuzug
Das Gros der Mannschaft kannte sich aus der letzten Saison. Ein junger Österreicher und ein junger Slowake sind im Probetraining. Von den A-Junioren werden Simon Eschenmoser und Jérôme Torghele in der Vorbereitung mit dem Fanionteam mittrainieren, ebenso wie Alessandro Gottscher vom Team Rheintal Bodensee.
Der einzige fixe Zuzug aber fehlte noch. Der 25jährige Luka Dursun, der bis Ende letzter Saison beim VfB Hohenems spielte, erholt sich von einem Kreuzbandriss und wird das Training frühestens Ende August aufnehmen. Ralph Heeb ist zufrieden mit dem Kader. In der 3. Liga sei es natürlich wesentlich einfacher auf junge Spieler zu setzen als zum Beispiel in der 2. Liga: «Es freut mich, mit einer jungen Mannschaft komplettiert mit erfahrenen Spielern zu arbeiten. Diese braucht es ebenso in der Mannschaft wie 3 bis 4 Auswärtige, die den Level etwas anheben und die anderen mitreissen.» Er sei deshalb zuversichtlich, dass die Mannschaft auf einem guten Weg sei.
Am Pokalturnier oberklassige Teams ärgern
Bereits fällt hier und dort der Begriff «Pokalturnier»: Das Training wird derzeit rund um die Arbeitseinsätze im Vorfeld des Turniers geplant und allen ist bewusst, dass man am Pokalturnier vom 20., 22. und 23. Juli drei Tage voll im Einsatz ist, sei es als Helfer oder auf dem Platz. Alle wollen am Turnier eine gute Leistung zeigen, andere oberklassige Mannschaften ärgern, ohne sich ein Topresultat als Ziel zu setzen. «Das Resultat ist nicht so relevant», so Heeb, «wichtiger ist es, einander kennenzulernen, fit zu werden und trotz des intensiven Trainings- und Helfereinsatzes verletzungsfrei zu bleiben.»
Selber zu spielen ist kein Thema
Viele Trainingsspiele kommen dem neuen Trainer entgegen: «Ich habe bewusst bereits vor dem Pokalturnier zwei Spiele angesetzt.» Das erste heute, Freitag, um 20 Uhr in Rebstein gegen Au-Berneck. Trotz einiger Abwesenheiten (Ferien, Openair, Verletzte) wird Ralph Heeb nicht selber spielen: «Der Verein hat genug talentierte Spieler, die in die Rolle der Abwesenden schlüpfen können.» Dass er, der bis vor einigen Wochen als Co-Spielertrainer in Montlingen noch in der Zweitliga spielte, in Rebstein Spielertrainer sein wird, war nie ein Thema: «Ich möchte das, was ich in den letzten Jahren gelernt habe umsetzen. Um mitspielen zu können, müsste ich auch mittrainieren, was unter den jetzigen Bedingungen kein Thema ist. Vordergründig will ich jetzt die Mannschaft kennenlernen.»
Pokalturnier ist immer ein Highlight
«Für mich war das Pokalturnier immer ein Highlight, egal in welcher Mannschaft ich spielte», erinnert sich Ralph Heeb. Verpasste er als junger Spieler den Turniersieg sowohl mit Montlingen wie auch mit Widnau, weil er in den Ferien war, bekam das Rebsteiner Turnier später einen höheren Stellenwert: «Und dieses Jahr, an der Seitenlinie des Heimklubs wird es wohl noch spezieller.» Oft war das Team von Ralph Heeb nahe am Sieg – zuletzt Altstätten, als es im Final vor drei Jahren gegen Rorschach-Goldach erst im Penaltyschiessen verlor: «Deshalb ist ein Pokalturnier-Sieg immer noch ein Ziel von mir.» ak