, Pokalturnier

FC Montlingen gewinnt Pokalturnier

Am 60. Pokalturnier feiert der Zweitligist Montlingen seinen sechten Turniersieg in Rebstein, den ersten seit 2011. Die Basis zum überraschenden Erfolg der Oberrheintaler bildete die kompakte Verteidigung, die während des ganzen Turniers nur einen Treffer zuliess.

Der Final gegen Titelverteidiger Rorschach-Goldach 17 hatte eben erst begonnen, als Montlingens Verteidiger Sandro Lüchinger beim geglückten Versuch, den Ball abzuschirmen, über die verlängerte Torauslinie fiel.

Noch während er aufstand, klagte der Spielführer:

I bi total döri!

Lüchinger biss dennoch durch und führte seine Aufgaben wie seine Abwehrkollegen weiterhin tadellos aus. Es liegt in der Natur der Sache, dass die Spieler nach drei Turniertagen müde sind. Das ist dem spielerischen Gehalt des Finals meist nicht zuträglich, auch diesmal nicht: Nachdem Montlingen in der Mitte der ersten Halbzeit in Führung gegangen war, fehlte es den Rorschachern an der nötigen Frische, um noch Gegensteuer zu geben.

So kam das defensiv weiterhin solide Montlingen fast gefahrlos zum Turniersieg, obschon es in der Offensive kaum noch Akzente zu setzen vermochte. Für die Mannschaft von Trainer Thomas Koller war es schon der zweite Sieg gegen Rorschach-Goldach, beim 2:1 in der Vorrunde hatte der Titelverteidiger das einzige Tor erzielt, das die Montlinger Abwehrhaudegen am Pokalturnier zuliessen.

Im Final ging den Spielern der Schnauf aus

Es erstaunt nicht, dass Trainer Koller in der Nachbetrachtung des auch für ihn und Präsident Dominik Sieber überraschenden Turniersiegs die gute Abwehrarbeit während des ganzen Turniers erwähnt. Mit guten Stürmern lassen sich Spiele gewinnen, Um Meisterschaften bzw. Turniere zu gewinnen, braucht’s gute Abwehrspieler.

Wobei es einzuwenden gilt, dass eine starke Defensive allein meist wenig nützt. Um zu gewinnen, sind nämlich auch Tore nötig – acht erzielte Montlingen in sechs Partien. Der Grossteil davon geht aufs Konto von Furkan Sarac: Der aus Diepoldsau stammende Stürmer erzielte fünf Tore. Der 23-Jährige ist neu bei Montlingen, er kam von Ruggell auf den Kolbenstein.

Sarac war zweifellos die Entdeckung des Pokalturniers, auch beim Finaltor hatte er seinen Fuss im Spiel: Sarac trat den Eckball, der zum 1:0 führte. Angerechnet wurde der Treffer dem Montlinger Verteidiger Fabio Wörnhard, der allerdings zugab, den Ball nicht berührt zu haben – es handelt sich wohl um ein Eigentor.

Der Torschützenkönig feierte mit Cola

Der Preis für den besten Torschützen ist ein 2-Liter-Trinkgefäss in Stiefelform, gefüllt mit Inhalt der heimischen Brauerei.

Eine Auszeichnung mit der ein Sportler wie Furkan Sarac, der keinen Alkohol trinkt, nichts anfangen kann. Seine Mitspieler waren indes nicht verlegen, das Bier zu trinken. Danach feierten Sarac und die Teamkollegen mit dem nun mit Cola gefüllten «Stiefel» weiter – eine Szene, die nicht nur Montlingens Trainer Koller sympathisch fand.

Für ihn war es vor der zweiten Saison mit Montlingen er erste Titelgewinn am Pokalturnier, auch für fast alle seiner Spieler war der Zurniersieg eine Premiere. Die einzige Ausnahme ist Florain Haltiner, der bereits beim letzten Sieg 2011 für Montlingen spielte und später auch einmal mit Widnau das Finalturnier gewann.

Der FC Widnau wartet weiterhin seit 2020 auf den zehnten Turniersieg. Im Halbfinal gegen Rorschach-Goldach fand die Mannschaft, die in knapp einem Monat im Cup gegen St. Gallen spielt, weder in der regulären Spielzeit (0:0), noch im Penaltyschiessen (0:3) den Weg zum Torerfolg. Im anderen Halbfinal unterlag Altstätten dem späteren Turniersieger mit 0:2.

Für Montlingen war es nach der Auftakt-Nullnummer gegen Rebstein der vierte Sieg in Serie, am Schluss wurden es sogar fünf – auch diese Bilanz verdeutlicht die Rechtmässigkeit des Montlinger Siegs am 60. Pokalturnier.

Text: Rheintaler; Yves Solenthaler